Nachwuchssport und Corona
Ein verlorenes Jahr?
Vorne weg: Ich bin kein Maßnahmengegner, sondern nur jemand der aus äußerst spärlichen Berichten zitiert.
Der Profisport im Fussball geht ungehindert weiter, sieht man von den Zuschauereinschränkungen ab. Auch nicht berücksichtigt wirden hier die „Sozialen Bedingungen“ (Familie, Freunde, usw.).
Wie schaut es beim Jugend und Kindersport aus?
COVID-19 bremst weltweit den Kinder- und Jugendsport aus.
Viele kleine Vereine haben seit einem Jahr das Training eingestellt, bzw. reduziert. Wettkämpfe finden ohnehin nicht statt.
In diesem „Unteren“ Bereich wird es schwierig werden, junge Menschen auf das Spielfeld zurückzubringen.
Sport und hier vor Allem auch Fussball hat Symbolbild für Kinder
Es mehren sich Nachrichten von Eltern, dass viele Kinder aufgeben. Ja, auch talentierte.
Selbst wenn es nur eine vorübergehende Entscheidung ist, könnte es zu massiven Auswirkungen in der Entwicklung kommen.
Zitat der Sporthochschule Köln: „Wir hoffen nicht, dass das immer endgültige Entscheidungen sind, doch könnte es das Ende sportlicher Karrieren bedeuten.
Man spricht von „Sensiblen Phasen“
Darunter versteht man Altersabschnitte, in denen eine hohe Sensibilität für bestimmte Erfahrungen besteht.
Werden entsprechende Fähigkeiten vor und nach diesen Phasen entwickelt, kann es schwieriger werden, den höchstmöglichen Entwicklungsstand zu erreichen.
Entwicklungsprozesse sind aber auch nach diesen sensiblen Phasen möglich.
Aber sehr schwierig und nur mit höchsten Aufwand zu erreichen. Was wiederum auf Kosten anderer Entwicklungen geht.
Das frühe Schulkindalter stellt eine Phase mit besonders günstigen Entwicklungsmöglichkeiten für die koordinativen Fähigkeiten dar („Goldenes Lernalter“).
„Je umfangreicher, stabiler und abwechslungsreicher die Bewegungserfahrungen aus den ersten Jahren der Schulzeit sind, umso höher ist die Bewegungssicherheit im Erwachsenenalter.“
So ist z.B.
Reaktionsfähigkeit im Alter von 6 bis 10 Jahren am besten trainierbar
Gleichgewichtsfähigkeit – von 6 bis 13 Jahre
Schnelligkeit und Beweglichkeit von 6 bis 15 Jahre (später nur mit hohem Aufwand)
Usw.
Komplexe Prozesse wie Antizipation (sprich mentale Vorwegnahme eines künftigen Bewegungsablaufes) und mögliche Reaktion darauf sind abhängig von dem eigenen Erkennen der Situation, seinen eigenen Körperlichen Möglichkeiten (Fähigkeiten), seiner Erfahrung aus gelernten Situationen und den verlangten Lösungen (durch Trainer, durch Vorbilder).
Genau diese Entwicklungen werden durch bloßes Einzeltraining und dem Fehlen von Wettkampfsituationen unterbrochen.
Die Corona-Pandemie hat die sportlichen Karrieren junger Athleten weltweit auf Eis gelegt. So kam in Kenia der Sport vom ersten Lockdown im März bis Anfang Oktober komplett zum Erliegen. Erst danach konnten die Sportler in einzelnen Sportarten wieder trainieren. Im Fußball wurde der Spielbetrieb der kenianischen Premier League erst im November wieder aufgenommen. Zitiert aus dw.com
Auch in Österreich und Deutschland, erleben wir das die Zahl der Wettkämpfe im Jugendsport drastisch reduziert wurden.
Ich beobachte gerne die Spiele der FC Barcelona Jugend 19.
Es hagelt Absagen. Ich möchte mir nicht vorstellen wie es in den unteren Altersgruppen und Frauenfussball aussieht.
"Für die Spielerinnen und Spieler ist es dramatisch, weil es ganz neu ist. Vorher war ihr Leben komplett anders", sagt Friederike Kromp, Cheftrainerin der U17-Juniorinnen des DFB.
Es gibt natürlich Lösungsansätze, virtueller Übungseinheiten, zusätzlich noch Themen wie mentale Stabilität, richtige Ernährung oder soziale Medien.
werden behandelt. Mehrere tausend Spielerinnen und Spieler aus über 300 Leistungszentren in ganz Deutschland haben an dem DFB-Talentförderprogramm "Fußball Stützpunkt" teilgenommen.
"Wir haben angefangen, die Spieler über Zoom oder andere Online-Plattformen zusammenzubringen, um gemeinsam zu trainieren", sagt Kromp der DW.
"Jeder in seinem Wohnzimmer, im Garten, auf der Terrasse oder wo auch immer. Das hat im Sommer schon sehr gut funktioniert." Man müsse einfach versuchen, so die Trainerin, "das Beste aus der Situation zu machen und die Jugendlichen zu motivieren. Wir müssen für sie da sein und ihnen eine Perspektive geben." Zitat www.dw.com
Wir erleben eine Bewegungsmangel-Pandemie unserer Kinder und Jugendlichen.

Und dann zum Kontrast dazu sehe ich meinen Juniopr mit einem Ehrgeiz, den ich zuvor bei ihm nie gesehen habe.
Wann immer möglich will er nun Fußball spielen, beißt sich rein, will jedes Elfmeterschießen im Training gewinnen, wo es ihm vorher komplett egal war und er auch schon gesagt hat er wolle aufhören.
Er hat Fußball nur gemacht, weil ich gesagt habe er müsse irgendeinen Sport machen wenn er dann Basketball anfangen will, und nicht das dicke Kind auf der Bank sein will.
Basketball war nämlich seine eigentlich bevorzugte Sportart. Bei uns kann man das aber leider erst ab 10 Jahren im Verein ausüben, was ich ziemlich schade finde, aber es fehlt das Interesse und auch die Infrastruktur für jüngere Kinder.
Ich glaube aber das hat sich nun ohnehin erledigt.

Am Instrument Üben ist auch eine Art von Training!
Ich werde immer fauler. Mir fehlt einfach die Perspektive.
Jüngere Kollegen, sind da emsiger.
Die machen Videokonzerte, geben Lektionen übers Web.
Müsste so 2-3 Stunden täglich Üben.
Schaffe emotional nur knapp 1 Stunde.
Ich brauche auch das Publikum.
Ich war immer ein kleines Bühnenschwein. :-) :-) :-)