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Zitat von Tical im Beitrag #45
Gut, die Zuschauer kehren ja zurück ins Camp Nou, aber reicht das dafür?
Also in finanziellen Dingen bin ich ganz schwach.
In unserem Haushalt macht das meine Frau, in diversen Vereinen fragen die mich erst gar nicht nach meiner Meinung.
Also nur zu meinem Verständnis: Während der Pandemie hatte der Verein einen Umsatz von 715 Millionen, was noch nix über den Gewinn oder Verlust aussagt, oder?
Hat man einen Plan B wenn wieder ein Lockdown kommt?
Irgendwann werden sie auch den "Kapitänen" einen kleinen Anerkennungsbeitrag für ihre Gehaltsreduzierung zukommen lassen.
Gesetzt dem Fall Gavi, Demir, Fati schlagen ein wie eine Bombe, hat man dann das Geld um die Spieler im Verein zu halten? Hat der Vorstand das berücksichtigt?
Dass die volle Anzahl der vergangenen Jahre an Zuschauer so schnell zurückkehren glaube ich nicht ganz. Ich verfolge die Politik in Spanien nicht so, aber in Österreich erwarten einige "Experten", weitere Maßnahmen gegen die Pandemie. Der Impffortschritt ist beinahe zum Stillstand gekommen.
Im Merchandising wird nach dem Wegfall von Messi auch ein zumindest leichter Rückfall zu verzeichnen sein. Die Touristen sind bei uns in Wien drastisch zurückgegangen. Der Verein Barcelona der immer auch mit der Stadt profitiert hat, wird auch hier nicht Rekorde brechen.
Bin gespannt wie sie es hinkriegen?

LaLiga veröffentlichte nun die Gehaltsbudgets ihrer Teams.
Für 2021/22 darf Barca seinen Spielern Gehälter in Höhe von knapp 98 Millionen € zahlen.
Zum Vergleich die vergangene Saison: man durfte seinen Spielern 382 Millionen € an Gehältern zahlen und lag damit in der ligainternen Gehaltsrangliste auf Platz zwei hinter Real Madrid, das ein Budget von 468 Millionen € zur Verfügung hatte.
Jetzt ist man ligaintern nur noch auf Platz sieben. Bilbao, Real Sociedad, Villarreal, Atletico Madrid, der FC Sevilla und natürlich Real Madrid haben allesamt mehr Mittel zur Verfügung. Real hat mit 739 Millionen € ein fast siebenmal(!) so hohes Gehaltsbudget zur Verfügung.

Was? Wie kommt das zustande, dass das Budget geviertelt wurde von der Liga? Der Umsatz wird ja immernoch auf 700Mio geschätzt.
Was hat das für die aktuellen Verträge Auswirkungen? Und weshalb hat sich das von Real fast verdoppelt? Irgendwas stinkt da gewaltig ohne genauere Erklärung wie sie zu dem Schluss kommen.
Man kann so also wohl mit Recht sagen, dass nicht ein Transfer in der kommenden Transferperiode machbar ist, denn man müsste die Gehälter aller Spieler vierteln um unter diese Summe zu kommen damit wieder wer angemeldet werden dürfte...

Hier ist der Artikel inklusive Tabelle.
Nun, was genau es mit dem Anstieg von Real Madrids Budget aufsich hat, kann ich mir das nur mit der Transferpolitik der letzten Jahre erklären. Ich glaube, die haben in den letzten zwei Jahren exakt einmal Geld ausgegeben und das waren vor ein paar Wochen 31 Millionen € für Camavinga. Daneben wurden auch immer fleißig Spieler verkauft (40 für Varane, davor 43 für Hakimi...) Man hat eben ordentlich gespart, auch vor der Pandemie schon, und es gibt bis heute nicht so eine verkorkste Gehaltsstruktur wie bei uns. Jose Guerra, Generaldirektor LaLigas, spricht sogar von einer Million € Gewinn für die Blancos. Also insgesamt. Da dürfen eine Saison lang keine Zuschauer in die Stadien und die machen immer noch Plus!

Liegt an den 400 Millionen Verlust, die Laporta angegeben hat. Ich habe die spanischen Beiträge zum Thema nur oberflächlich durchgesehen, aber es scheint niemand in Panik zu verfallen, dass man nun alle erfahrenen Spieler entlassen müsse. Wie das nun innerlich zusammenhängt, ist mir schleierhaft.

Ich frage mich jetzt auch noch, wie das in Zukunft angepasst werden soll im Hinblick auf eine gewisse Planungssicherheit bei Transfers. Wenn das Gehaltsbudget jetzt jede Saison angepasst werden will, im direkten Zusammenhang mit dem Gewinn oder Verlust (war das nicht mal nur an den Umsatz gekoppelt?), dann könnte das ja das Agieren auf dem Transfermarkt in gewisser Weise lähmen. Wenn man jetzt schon länger an Spieler x baggert und endlich Nägel mit Köpfen machen will, dann aber auf LaLiga warten muss weil man nicht weiß, wie viel man den Spielern insgesamt bezahlen darf... hrm.
Konnte jemand nun mittlerweile genauer herausfinden, was dieser Cap für Barca in der Praxis bedeutet?

Praktisch bedeutet das dass der Kleinkrieg zwischen Laporta und Tebas weitergeht. Hätte mich auch gewundert und habe ich immer gesagt: du kannst nicht eine Mannschaft bringen, die effektiv mehr Gehalt kassiert als per Salary Cap vorgegeben ist. Habe mich dann aber gewundert, dass man Memphis und andere neue Spieler zuließ. Tebas wollte wohl den Spielbetrieb nicht gefährden. Jetzt zahlt man eben nächstes Jahr die Zeche dafür. Es ist ja offenbar so, dass von den laut Barça erwarteten Erträgen von 700 Millionen Euro für 2022/23 die 481 Millionen Verluste von dieser Saison abgezogen werden, weil sie in der nächsten Saison wieder ausgeglichen werden müssen. Bleiben 219 M €, von denen wohl 60 % für Infrastruktur investiert werden müssen, und eben die 97 M € für Gehälter. Das wirkt alles so weit logisch und wird den Beteiligten bei uns bekannt gewesen sein. Man hat also wieder einen kapitalen Bock geschossen mit der Ausweisung der Verluste.
Bei einem 20er-Kader entsprächen die 97 Millionen einem Durchschnittsgehalt von 4,85 Millionen Euro. Da unsere 18-22jährigen Dest, Araujo, Garcia ,Mingueza, Balde, Pedri, Nico, Gavi, Fati (?) und Demir alle drunter liegen sollten, gibt es vielleicht etwas Spielraum für die anderen Spieler. Das heißt aber auch, dass es schwierig wird, gerade mit Pedri und Fati jetzt langfristig zu verbesserten Bezügen zu verlängern, was ja gerade geplant war. D.h. es gibt eventuell Abgänge von jungen Talenten. Auch die merkwürdige Konstruktion für die 4 Kapitäne lässt sich vermutlich nicht realisieren. Die sollten ja eine Saison auf viel verzichten und dann wieder - bei verbesserter allgemeiner Ertragslage - auch wieder mehr bekommen. Spieler wie Umtiti oder Coutinho müssten dann auch bereit sein, auf Geld zu verzichten.
Tebas hat ein wunderbares Machtmittel an die Hand bekommen und hält Barça im Schwitzkasten. Laporta lässt sich in Sachen SuperLeague und Vorgehen gegen CVC-Investition von Florentino Pérez am Nasenring durch die Arena ziehen, der dasselbe macht, aber fein raus ist. Mal sehen, ob Señor Tebas irgendwann mal zufrieden ist mit seinen Maßnahmen und uns wieder etwas Luft zum Atmen lässt.

Zitat von Rumbero im Beitrag #53
Tebas hat ein wunderbares Machtmittel an die Hand bekommen und hält Barça im Schwitzkasten.
Das wollte der Verband schon immer, doch in der Vergangenheit war es ungünstig, weil Barca ja auch ein Aushängeschild für die Spanische Liga war.
Jetzt wo es auch im ausländischen Blätterwald und unter den Kommentatoren nur mehr hinterfotzige Häme auf den Verein regnet, kann man ruhig auch mal als Verband hintreten.
Auf die Gelegenheit haben sie nur gewartet.
Gabs ja in der Vergangenheit immer wieder.
Das Thema füllt ganze Bücher. (Ich habe ein paar davon)
Bin gespannt wie die Sponsoren von LaLiga (TV Gelder, usw.) darauf reagieren.
Glaubt der Verband ernsthaft, das die Liga ohne FC Barcelona, noch gleichbleibend attraktiv ist?

Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2020/21
Zahlen heute vorgestellt von Barça-CEO Ferran Reverter:
- Einnahmen 631 Millionen Euro (26 % weniger als im Budget-Entwurf)
- Ausgaben 1.1.36 M Euro
- Ergebnis -505 M Euro
- Ergebnis netto (vor Steuern) -555 M Euro
- Ergebnis nach Steuern -481 M Euro
Hauptverlust: Eintrittskarten fürs Camp Nou: -25 M Euro, Verkauf von Leibchen -56 M Euro (darunter durch Schließung der Bodegas -42 M Euro), Einnahmen aus Fernsehrechten immer noch 282 M Euro, aber 14 % weniger als in Vorsaison.
Ausgaben um 19 % gestiegen (von 955 auf 1.136 M Euro)
Schuldenstand am 30.6.2021 war 680 M Euro, aber 122 M Euro Investitionen in Espai Barça, Schulden dann 558 M Euro. Verein schließt das Geschäftsjahr mit liquiden Mitteln in Höhe von 63 M Euro. Bankschulden belaufen sich auf 533 M Euro. Schuldenzuwachs zwischen 2017 und 2021 von 500 M Euro, der nie durch die Mitgliederversammlung ging. Verträge mit Veteranen enthalten jährliche Gehaltszuwächse, was die Verhandlungen sehr erschwerte. Schlechte Finanzplanung, konnten Griezmann ohne Kredit nicht finanzieren. Covid-19-Pandemie brachte insgesamt 108 M Euro Verluste. Können aktuell mit Ansu Fati und Pedri zu verbesserten Bezügen verlängern, Griezmann-Abgang macht das möglich.
Quellen: https://www.fcbarcelona.cat/ca/club/noti...61-7dba851441bc, https://twitter.com/BarcaTimes

Ein Artikel auf der Barcawebseite – von mir zusammengefasst
COE Reverter heute auf der Pressekonferenz: "Dieser Vorstand hat einen glaubwürdigen Plan, der Barça zum besten Club der Welt machen wird"
CEO Ferran Reverter legt die Grundlagen für die Gesundung des Vereins auf die Eckpfeiler die Barca an die Spitze gebracht haben, auf LaMasia und den Spiel-Stil des Teams.
Aber auch mit den besten Athleten (Anmerk: lese ich da eine Erkenntnis heraus????)
und den besten Einrichtungen, mit Espai Barça und finanzieller und sportlicher Nachhaltigkeit
Dieser Vorstand hat einen Plan, in den sich investoren eingekauft haben(Anmerk: einkaufen werden?) und der uns auch aus den Schulden herausgeholt hat (Anmerk: werden?).
Er sagt dass der FC Barcelona von Natur aus ein widerstandsfähiger Verein ist und schon viele Krisen durchgemacht hat.
"Der FC Barcelona muss sich weiterhin auf folgende Dinge verlassen:
Die Drei Säulen sind:
La Masia und der Barça-Stil. Doch das reicht heutzutage nicht mehr.
unsere Ciutat Esportiva muss ein Hochleistungszentrum werden und die besten Athleten hervorbringen.
Wir werden verschiedene medizinische, ernährungsphysiologische und auch psychologische Disziplinen entwickeln.
Eine sehr wichtige Säule, um die hohe Leistung zu steigern."
Dann müssen die Einrichtungen modernisiert werden.
Espai Barça ist nicht nur ein Stadion. Es ist nicht nur der Palau. Es ist ein ganz besonderer Raum, den wir Ihnen hoffentlich in Kürze, in den kommenden Monaten, vorstellen können. (Anmerk: Vor Weihnachten?)
Und es wird nach neuen Einnahmen gesucht!
Man konzentriert sich auf unsere 400 Millionen Fans
Motto: besser Kennenlernen und mit ihnen interagieren. Mit Hilfe von Datenbanken und neue Unternehmen wie Tokens, NFTs ... wir gehen in den E-Sport."
Wir glauben an das Hybridmodell von La Masia, aber mit den besten Spielern der Welt. Barça wird wieder die besten Spieler der Welt haben. Und wir reden nicht über 5 oder 10 Jahre. Die besten Spieler der Welt werden bald wieder hier spielen.
Anmerk: Es klingt nach einem groß mündigen Plan.
Hoffen wir, dass sie ihn auch umsetzen können

Wirtschafts-Vizepräsident Eduard Romeu hat bei dem Sender TV3 ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert, was die Zukunft unserer finanziellen Lage betrifft. Sein ehrgeiziges Ziel: Die Einnahmen durch das Trikot-Sponsoring im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie zu steigern.
Der Deal mit Rakuten läuft zum Saisonende aus. Die Marca zitiert Romeu wie folgt: "Wer auch immer will, dass sein Name auf diesem Trikot erscheinen soll, muss dementsprechend zahlen." Demnach müsse der neue Trikotsponsor mehr als 55 Millionen € pro Jahr überweisen.
In Anbetracht der Tatsache, dass Barca mit Messi den größten Geldmagneten und deutlich an Attraktivität verloren hat, ist es fraglich, wer sich auf einen solchen Deal einlassen würde. Das kann auch noch mal ein Rattenschwanz sein: Messi war das Gesicht des Vereins, hat sonstwas für Fische an Land ziehen können (also nicht er selbst, aber Barca mit ihm...). Jetzt läuft mit Rakuten ein großer Deal aus. Okay, das war damals wohl eher Piques Ding, aber denen war damals ja auch klar: Mit Messis Barca bekommen wir einen sehr prestigeträchtigen Partner! Bin gespannt, wie das in Zukunft aussehen wird. Wenn die allgemeine Strahlkraft fehlt, weil der Jahrhundertfußballer jetzt woanders kickt, dann werden es Rumberos beschworene kleine Brötchen bleiben. Ob und wenn ja wann einer wie Ansu in Messis Fußstapfen tritt darf bezweifelt werden.

Mitgliederversammlung hat die Ergebnisse für die Saison 2020/21 mit 637 (ja), 39 (nein), 42 (enthalten) Stimmen gebilligt:
Einnahmen 631 Millionen Euro
Ausgaben 1.136 Millionen Euro.
Netto-Verluste 481 Millionen Euro.
Der Haushalt für 2021/22 sieht vor
Einnahmen 765 Millionen Euro
(allein +94 M € aus Ticket-Verkäufen)
Ausgaben 784 Millionen Euro.
Netto-Gewinn 5 Millionen Euro.
Mit 643 (ja), 17 (nein), 23 (enthalten) Stimmen gebilligt.

Es gab eine Abstimmung, bei der es um den Ausbau der Klubanlagen (Espai Barca) ging: 87,8 % haben mit Ja und 10,4 mit Nein gestimmt, teilt Barca mit. 1,8 % hätten ein leeres Abstimmungsformular geschickt. Insgesamt beteiligten sich 48.623 stimmberechtigte Mitglieder (44,13 %).
Die Erhöhung der Stadionkapazität um 10.000 Plätze auf dann 110.000 sowie der Ausbau anderer Klubanlagen soll mit einem Kredit in Höhe von 1,5 Milliarden € finanziert werden. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich im kommenden Sommer beginnen. Das Projekt sei wegen der zu erwartenden höheren Einnahmen von 200 Millionen Euro pro Jahr durch das größere Stadion und andere Einrichtungen von "fundamentaler Bedeutung" für den FC Barcelona, hatte Laporta betont.
Während des Umbaus soll man im Ersatzstadion Johan Cruyff spielen.

https://www.marca.com/en/football/barcel...e81d8b45aa.html
"Jeder auf der Welt sollte sich bereit machen, denn wir sind zurück als Big Player auf dem Markt. Barcelona ist zurück", Laporta verkündete der versammelten Presse, die an der Enthüllung von Neuzugang Ferran Torres teilnahm.
Ganz ehrlich? Ich habe Unbehagen! Die großmündigen Aussagen sind in der jetztigen Situation unangebracht!
Was haltet Ihr davon?