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New York Times: Barcelona and the Crippling Cost of Success
Langer, sehr lesenswerter Text über hauptsächlich selbstgemachte Probleme mit Einnahmen und vor allem Gehaltsausgaben.
- Für Dembélé wollte man weniger als 100 M Euro zahlen, Dortmund wollte fast das Doppelte. Am Ende dürfte der Betrag mit allen erfolgsabhängigen Variablen sehr viel näher an der Forderung des BVB sein. (Wenn ich dann daran denke, wie unprofessionell 2 Jahre lang mit seiner Verletzungsanfälligkeit umgegangen wurde, könnte ich Amok laufen.)
- Barça Opfer des eigenen Erfolgs, jeder Titel führte zu neuen Gehaltserhöhungen.
- letzter Finanzbericht geht von 117 M $ Verlust aufgrund der Pandemie in dem Geschäftsjahr aus, insgesamt werden die Covid-bedingten Verluste auf 246 M $ geschätzt

Nach dem Wintertransferfenster und mit weiterhin schlechten Aussichten auf eine Rückkehr der Fans in die Stadien hat LaLiga das Salary Cap aktualisiert. Nun machen lediglich zwei Klubs Plus: Es verzeichnet neben Real Madrid (+ 4,8 Mio. €) nur Celta Vigo (+ 2,6 Mio. €) eine Steigerung.
Der FC Barcelona wird dagegen von 382,7 auf 347,1 um über 35 Millionen € runtergestuft.
Bei diesen Zahlen handele es sich um die Vorgaben von LaLiga. Theoretisch können die Klubs auch drüberliegen, würden dann aber Geldstrafen, Punktverluste oder sogar Lizenzentzug und Zwangsabstieg riskieren. Bei den Gehältern sind zudem nicht nur Spieler sondern auch Trainer, Jugendspieler und "normale" Mitarbeiter inbegriffen - der gesamte Klub also.

Dembélé hat ein neues Vertragsangebot vorliegen, das eine Gehaltsreduzierung um 50 Prozent vorsieht. Busquets hat wohl grundsätzlich schon Offenheit für eine Kürzung seiner Bezüge erkennen lassen, auch bei ihm geht es gerüchteweise um eine Halbierung. Mal sehen, wer wirklich Culer ist und wer nicht.

FCBarcelonaNoticias zur aktuellen Situation angesichts des Gehaltsdeckels:
- sehr wenige Optionen des Vorstands, aber viele offene Fronten
- wenn es kein "Fenster" gibt, wird man die 4 neuen Spieler und Messi nicht bei der Liga registrieren können.
- 2 Alternativen: entweder radikale Gehaltsreduktion des Kaders oder Bezug auf die Regel der 25 Prozent
- Regel der 25 Prozent sehr kompliziert: der Verein dürfte nur 1/4 der Einnahmen wieder ausgeben, z.B. wenn Messi 40 M Euro brutto bekäme, müssten 160 M Euro gespart werden, für die 4 anderen neuen Spieler kämen weitere 140 M Euro zusammen
- einfachster Weg: Verkäufe der Spieler, die keine Rolle mehr spielen oder zu viel Gehalt bekommen, aber auch nicht einfach
- Problem auch: Investitionen in Coutinho und Griezmann noch nicht abgeschrieben, stehen noch mit 45 bzw. 81 M Euro in der Bilanz
- einige Spieler gegen Gehaltsreduktion, weil sie das Hauptziel verfolgt, neue Spieler zu holen, statt den Verein zu sanieren
Ui, ui, ui!!

Pique meinte gestern nach dem Spiel, so steht es heute in der AS, dass nun auch die anderen Kapitäne, also Busquets, Sergi und Alba, auf Gehalt verzichten. Vielleicht nicht in dem Rahmen wie Pique, doch die Entscheidungen über weitere Kürzungen sei wohl gefallen.

Sehr schön. Wenn man Pjanic und Umtiti dann noch von der Gehaltsliste bekommt sind wir auf einen etwas besseren Weg. Mit Dembele sollte man auch klar nachverhandeln und das Gehalt anpassen.

Umtiti gerüchteweise bereit, sein Fixgehalt auf 5 M Euro runterzufahren. Vielleicht ist das der Deal aus dem Gespräch mit Laporta aufgrunddessen er bleiben durfte.
Frage mich ja immer noch, wie das gehen soll mit der Salary Cap diese Saison. Wir werden selbst mit den Kürzungen bei den 4 Kapitänen und Dembélé, Umtiti nicht annähernd in die Nähe des Zielwerts kommen. Von Coutinho und Phantom Griezmann (Spitzenverdiener) hört man diesbezüglich nix.

Laut barcelonesischem Radio-Programm "sin concesiones" sind Alba, Busquets und Roberto sauer auf Piqué, weil er trotz vorheriger Vereinbarung unter den vier Kapitänen bereit war, sein Gehalt stark zu kürzen und damit Druck auf die anderen Drei ausgeübt hat, die dann nachziehen mussten.
Diese Bande, die wie der DAZN Kommentator am Samstag über Busquets meinte, nur ihren Stiefel runterspielen will, und sich weigert, taktische Änderungen überhaupt in Erwägung zu ziehen, muss dringend weg. Piqué kann gern noch Araujo und Garcia ausbilden, aber spielen sollte er auch nur noch in Ausnahmefällen. Früher gehörten wahrscheinlich noch Messi und Suárez zu der Machtgruppe. Diese Leute hatten spätestens nach dem 3. CL-Pokal die Macht im Verein, haben dann erst mal ein gemütlicheres Training durchgesetzt - die berühmte Wohlfühloase - und bestimmen bis heute, wie wir auf dem Platz auftreten. Früher reichte mir die biologische Lösung, aber wenn die obige Nachricht stimmt, muss der Vorstand reagieren und den Trainer unterstützen, wenn er noch den Mut haben sollte, gegen die Machtbastion vorzugehen. Koeman scheint aber längst aufgegeben zu haben, so oft wie jetzt sogar ein mittelmäßiger Sergi Roberto spielt.

Bei Sergi ist vielleicht noch nicht alles verloren, die Vertragsverhandlungen liegen schon lange auf Eis und ich habe diesbezüglich ewig nichts gehört (Vertrag läuft 2022 aus). Bin mittlerweile auch an einen Punkt angelangt, an dem ich ihn für entbehrlich halte. Seine Variabilität in allen Ehren, werde auch nie das entscheidende 6. Tor beim Wunder von Paris vergessen, aber seit gut zwei Saisons reißt er keine Bäume mehr heraus, scheint sich gar der Wohlfühloasentruppe einzugliedern, und mittlerweile sind wir auf jeder Position für die er ernsthaft infrage kommt gut besetzt.

Pedris Vertragsverlängerung um 5 Jahre soll schon beschlossen sein, aber noch nichts offiziell. Mit Gavi soll dasselbe errreicht werden, in beiden Fällen inklusive jährliche Steigerung des Gehalts. So hat es wahrscheinlich auch mal angefangen mit Messi, Busquets, Piqué usw. Das waren ja alles begehrte Spieler und es gab genug Oligarchen und Scheiche, die mit dem Scheckbuch gewedelt haben. Glaube nicht, dass es viele Klubs gibt, die mit so vielen Eigengewächsen über 7, oder 8 Jahre so viel gewonnen haben. Das heißt, der Verein musste jedes Jahr weiter drauflegen, um die Helden zu halten - oder glaubte, das tun zu müssen. Messi ist dabei natürlich ein ganz eigener Fall, ein Spieler, wie er nur alle 100 Jahre einmal kommt. Leider hat man die Zahlen dann sehr unprofessionell aus den Augen verloren. Zur Deckung der Gehaltsausgaben wurde ausschließlich auf Umsatz gesetzt, der dann wieder durch eingekaufte Stars wie Coutinho, Dembélé und Griezmann angeheizt werden sollte. In den letzten Jahren ist der Bartomeu-Führung dann alles schon spürbar um die Ohren geflogen, aber sie hätten es ohne Pandemie vermutlich auch noch länger ausgehalten.
Ich gehe davon aus, dass man daraus gelernt hat. Jetzt gibt es ja einen Präzedenzfall, der beinahe in die Insolvenz geführt hätte. Letztlich ist ein mitgliedergeführter Verein in einer ganz miesen strategischen Position. Er kann nicht die Ablösen aufbringen, weil die kein Scheich aus der Portokasse abdrückt und er hat wie alle Klubs eine schwache Position gegenüber den Spielern, wenn die auf dem Markt begehrt sind und ihn erpressen.

Sique Rodriguez, Radiomoderator bei Cadena SER, hat ein bisschen was aus einem Interview mit Eduard Romeu, Barcas Vizepräsident, ausgeplaudert.
- Barca hat seit dem Sommer 159 Millionen € an Gehältern eingespart
- Messis Abgang ist in der Summe NICHT enthalten (könnte daran liegen, dass er seit dem 1.7. vertragslos war!?)
- Barca rechnet damit, dass die Gehaltsobergrenze für die nächste Saison auf bis zu 400 Millionen € steigen wird
- Wenn die Dinge gut gemacht werden, gibt es Platz für Transfers (soll heißen: man macht die Ding bereits gut; Lob an Alemany und Laporta)
- Dazu läuft noch aktives Sponsoring und der weitere Verkauf von Spielern
Hm, also 400 Milionen € finde ich ziemlich sportlich. Aktuell ist man ja bei 97 €, das wären also 300 Millionen € Steigerung. Ob die zurückgekehrten Zuschauer im Camp Nou so viel einspielen wage ich zu bezweifeln, zumal es ja immer noch Coronaauflagen gibt, womit das Stadion nicht voll ausgelastet sein darf. Ich glaube, maximal möglich sind derzeit zwischen 45000 und 50000 Zuschauer, also irgendwas um die 50 % Auslastung.
Aber der Kader hat Potenzial hinsichtlich etwaiger Verkäufe und Kürzungen, da hat er Recht. Griezmann, Coutinho und Trincao können insgesamt im Bestfall 100 Millionen Transfererlöse einbringen, wenn Dembele geht, werden ~17 Millionen € Jahresgehalt frei...
Überdies ist man wohl in Verhandlungen mit Spotify hinsichtlich eines Trikotsponsorings. Die wollen vorn und hinten aufs Leibchen, dafür soll es astronomische 80 Millionen € pro Jahr regnen. Und der Verkauf des Stadionnamens steht einmal mehr zur Diskussion - na ja, man macht eben alles, was möglich ist, so als mitgliedergeführter Verein :/.

Glaube das mit der Stadion Kapazität hat sich erledigt ;) Gegen Atletico ist 100% Auslastung genehmigt. :)

Passend zu @mes que un club im Budget-Thema: Barca plant weitere Gehaltskürzungen um 50 %.
Zusätzlich zu den neuen Einnahmequellen, über die am 16.6. entschieden werden soll, will Barca pauschal alle Gehälter von Spielern halbieren. Ausgenommen davon seien lediglich die Spieler, die kürzlich erst verlängert haben (Fati, Pedri, Araujo) und die, die im letzten Wintertransferfenster erst unterschrieben haben.

Also auch ohne Messi, Cou und Griez sind das einfach Zahlen zum an den Kopf fassen: 560 Millionen für Gehälter! Anbei eine einfach gehaltene Grafik mit Vergleich zu Bayern und Real die weit unter uns liegen. Barto hat uns echt ein Ei gelegt, bei so viel Schaden frage ich mich wirklich ob da nicht Mutwilligkeit dabei war. Mann bedenke das Messi alleine 50 Prozent der Gehälter ausgemacht hat, PLUS Großverdiener die wir inzwischen verkauft/verliehen haben bzw Gehaltskürzungen akzeptiert haben. Unsere Gehälter Ausgaben unter Barto müssen im Billionenbereich gewesen sein.
Bin gespannt ob wir wirklich die -50 Prozent Gehalt Regel Für alle Spieler durchsetzen, kann mir vorstellen das dies zu internen Problemen führen wird. Alleine die Sonderausnahme für Pedri, Araujo und den Wintertransfers wird im Kader für einige wunderlichen Gehaltsunterschiede sorgen. Torres könnte damit zum Best Verdiener werden zb.

Jap, absolut wahnsinnig, oder? Man gibt mehrere Topverdiener ab und ist trotzdem noch weit über dem Limit. Parallel dazu verpflichtet Real Madrid mit Rüdiger einen der besten Innenverteidiger der letzten drei Jahre, CL-Sieger, Nationalspieler, und der bekommt mit 9 Millionen netto immer noch weniger als Umtiti, die seit drei Jahren gar keine Rolle mehr spielt.
Das ist wirklich eine klaffende Wunde, die die letzten Vorstände da hinterlassen haben und man wird die nicht so schnell schließen können, da es ja kaum Vereine gibt, die solche teuren Spieler nehmen wollen. Das läuft dann entweder darauf hinaus, dass man sich mit komischen 50/50-Modellen auf eine Leihe einigt oder die Spieler ihre Verträge aussitzen. Aber richtig los wird man sie nicht. Mann, wie uns das ausbremst x(!