Matteo Moretto, der sich auf das Nachrichtenportal Relevo beruft, will wissen: Barcelonas Rentabilitätsplan wurde von La Liga akzeptiert, ferner ist sogar eine Rückkehr Messis finanziell machbar.

Positiv auf Barcelonas Gehaltsgefüge wirken sich in erster Linie die Abgänge von Griezmann, Piqué, Alba und Busquets aus. Insgesamt habe man für die Saison 23/24 bereits rund 40 Millionen € Einsparungen erzielt.
Für die Registrierung Gavis in der A-Mannschaft seien wohl 3 Millionen € notwendig und für die Verlängerung von Araújos Vertrag 17 Millionen € - beides sei nun damit abgesichert. Auch die Registrierung vom ablösefreien Neuzugang Inigo Martínez sei demnach kein Problem.

Jetzt will man, um Messis Rückkehr wirklich in Angriff nehmen zu können, durch Abgänge rund 25 Millionen € im Gehaltsbudget freischaufeln. Diesen Teil verstehe ich noch nicht ganz so gut: der Klub unterliegt wohl immer noch einer 40-%-Regel: 40 Prozent vom vorhandenen Kapital dürfen ausgegeben werden oder so ähnlich. Um Messi registriert zu kriegen, müssten wohl zwei Spieler den Verein verlassen. Als Rechenbeispiel(?) fiel Fatis Name.

Danke @Johann!

Hab mich eben durch den Artikel geforstet. Hmmm. Muss als erstes sagen: Für Font als den, der nicht gewählt worden ist, ist es natürlich einfach, negativ über Laporta und Co. zu sprechen. Mit diesem Blickwinkel betrachte ich den Artikel.

Dass es ein Fehler ist, Messi nicht (wieder) an Bord zu haben, das haben wir hier ja auch schon behandelt. So unwahrscheinlich, dass Messi sehr gut für die Vermarktung und Außendarstellung wäre, ist das gar nicht. Aber wie viel Geld einem da tatsächlich durch die Lappen geht und was nach Messis Gehalt davon übrig bleibt, das wird auch Font niemals wissen.

Volle Zustimmung geb ich Font bei der Sache mit dem Stadion: Die Verbindlichkeiten waren vor dem Kredit schon hoch und mit zwei Jahren auf dem Montjuic gehen dem Verein natürlich sehr viele Einnahmen von Heimspielen flöten. Das kann man nicht bestreiten.

Dass Barca heute schlechter dasteht als vor zweieinhalb Jahren, das macht er leider nicht deutlich. Woher will er als Nicht-Vorstandsmitglied das wissen? Mein Eindruck ist, dass er sich das aufgrund der Messi-Sache und dem Stadionumbau zusammenreimt. Als Konkurrent von Laporta hat Font wie gesagt auch durchaus Anlass genug, ein bisschen zu stänkern. Dennoch geht mein Eindruck über Laporta in dieselbe Richtung, wie Font es sagt: Laporta sollte besser nicht einen auf Superman machen, sondern die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen.

Am 30.6. endet bekanntlich das Geschäftsjahr beim FCB. Alles was ab dem 1.7. geschieht, fließt in die nächste Saison. Das heißt konkret: Morgen und übermorgen sind die letzten Tage, in denen Barca das Budget und damit das Gehaltsvolumen für die kommende Saison buchhalterisch aufbessern kann. Wird beispielsweise Umtiti morgen verkauft, gibt es in der Saison 23/24 mehr Gehaltsspielraum. Wird Umtiti erst am 1.7. oder 2.7. den Verein verlassen, hat sein Abgang auf die aktuelle(!) Saison keine Auswirkungen und macht sich buchhalterisch erst nächstes Jahr bemerkbar.

Ob das bedeutet, dass Barcas Vereinsführung derzeit auf Hochtouren arbeitet? Hoffentlich, schön wärs. Man liest ja kaum bis gar nichts in Sachen Abgänge, oder? Mit Umtiti, Lenglet, Dest, Collado und vielleicht Kessié haben wir eine handvoll Streichkandidaten, die alle das Gehaltsvolumen spürbar aufhübschen würden und summiert auch sicher einen kleinen, aber feinen Batzen Ablösesummen in die Kasse spülen würden.

Barcelona hat erste Kennzahlen zum Wirtschaftsjahr 22/23 bekanntgegeben:
https://www.fcbarcelona.com/en/club/news...commercial-area
SPORT dazu: https://www.sport.es/en/news/barca/fc-ba...igures-89537560

Kleine Zusammenfassung dazu:

- Der FC Barcelona hat über 150 Millionen Euro durch sein Stadion und Museum verdient, was die Zahlen von vor der Pandemie übertrifft.
- Allein das Spotify Camp Nou hat 97,6 Millionen Euro an Einnahmen erbracht, mit dem Verkauf von mehr als einer Million Tickets für das erste Männerteam.
- Die Gesamteinnahmen des Vereins aus dem Stadion und anderen Einrichtungen beliefen sich auf 154,8 Millionen Euro, 18 % mehr als geplant und 4 % mehr als vor der Pandemie.
- Das Frauenteam generierte 2,7 Millionen Euro durch den Verkauf von Tickets, und das Basketballteam nahm 4,5 Millionen Euro ein.
- Das Museum des Vereins war ein großer Einnahmebringer und erzielte in der letzten Saison 42 Millionen Euro.
- Der Verein hat auch 54,1 Millionen Euro durch Sponsoring eingenommen, einschließlich 97,6 Millionen Euro durch neue Sponsoren wie Spotify, Bimbo, Herno und Whitebit.
- Es wurden auch sechs neue Sponsoring-Verträge im Wert von 36 Millionen Euro abgeschlossen, die in der Saison 2023-2024 in Kraft treten.
- Das Frauenteam hat 7,8 Millionen Euro durch Sponsoring eingenommen, hauptsächlich durch die Firmen Heura Foods und GLS.
- Die Barça Stores, die Einzelhandelstochter des Vereins, verzeichneten einen Umsatzanstieg von 54 % in ihren physischen Geschäften und 47 % im Online-Verkauf.
- Am Ende des Jahres wurden neue Barça Stores eröffnet, darunter vier in Barcelona, einer in Tarragona und einer in Madrid, sowie zwei neue Ecken in El Corte Inglés in Barcelona.

Bisher nicht, aber wenn ich mich recht erinnere, dann kamen die Gehaltsobergrenzen der Mannschaften immer von La Liga: https://www.laliga.com/transparencia/ges...coste-plantilla

Was mich dabei nur ein bisschen wurmt ist jeweils das Datum: September '22 und Februar '23 heißt für mich: beide Male nach einem Transferfenster gab es die Anpassung. Ich kriege gerade wirklich nicht mehr zusammen, wie das bisher abgelaufen ist... Heißt das, das was im Februar '23 berechnet wurde, gilt jetzt nach wie vor? Wäre ja sonst irgendwie unlogisch, wenn das Transferfenster offen ist, aber man gar nicht weiß, wie weit man gehen darf.

Jetzt sollten alle geplanten Transfers und Registrierungen vonstattengehen können!

Vielleicht hat es wer schon mitbekommen: Es gab Zahlungsprobleme zweier Käufer von Anteilen an BarcaStudios. Das Geld hätte an den FCB schon längst fließen sollen, doch man hat um Aufschub bis Jahresende gebeten. Mittlerweile wurden die Anteile an ein anderes Unternehmen verkauft (genauer gesagt hat ein anderes Unternehmen den eigentlchen Käufern die Anteile abgekauft), das sofort zahlen kann. Dadurch bekommt Barca nun wie erwartet die Einnahmen sofort und ist somit flüssiger, was das Budget angeht. Damit sollte Barca nun genügend Handlungsspielraum haben, um weitere Spieler bei der Liga anzumelden und vllt. Cancelo einzutüten.

Das ist in dem Sinne kein neuer "Hebel", zur Abwechslung musste Barca mal auf Geld von Anderen warten.

Ich habe gelesen, dass Barcas Gehaltsspielraum nun auf 270 Millionen Euro gesunken ist.

Weiß noch nicht, wie das einzuordnen ist. Das letztjährige Hoch kam ja auch wegen der Hebel zustande. Laut FFP muss man eben auch Altlasten der letzten Jahre ausgleichen, um nicht noch weiter in Schieflage zu geraten. Ich glaube, im Coronajahr 2021 verzeichnete Barca ein Minus von 481 Millionen Euro! Das rächt sich eben bis heute.

Andererseits muss man festhalten, dass der Verein zu dieser Saison mit Piqué, Busquets, Alba, Dembélé, Umtiti, Lenglet, Fati, Kessié und Abde einige Spieler losgeworden ist, die zum Teil fette Verträge hatten. Man ist mittlerweile wieder in komplett gesunden und nachvollziehbaren Gehaltssphären gelandet. Auch wird hier berücksichtigt, dass Barcelona jetzt im Ausweich-Stadion spielt, wodurch deutlich weniger Geld an den Spieltagen eingenommen wird. Nebenbei bemerkt ist man beim Umbau des Camp Nou voll im Zeitplan, bisher gibt es keine Hindernisse. Gefühlt machen Laporta und seine Leute seit ~2 Jahren dahingehend sehr gute Arbeit und es ist nun langsam aber sicher ein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen. Vor dem Hintergrund, dass in Barcelona immer noch große Talente spielen (Araújo, Pedri), man attraktiv genug für Topspieler aus dem Ausland bleibt (Lewandowski, Gündogan) und sportlich nicht ins Mittelfeld abrutschte, sondern amtierender Meister ist, sieht das schon gut aus.
Wer weiß, vielleicht ist man in zwei Jahren raus aus dem Schlamassel, kratzt nicht mehr an irgendwelchen Obergrenze, schreibt vernünftige schwarze Zahlen und kann auf dem Transfermarkt mal wieder befreit agieren, statt bis 5 vor 12 jeden Euro zweimal rumzudrehen und Spieler von links nach rechts zu schieben. Nach andernorts gern beschworenen Horrorszenarien, dass der Klub bald implodiert, am Rande der Existenz nagt oder hier jeden Moment der Insolvenzverwalter klingeln kann, sieht es jedenfalls nicht aus.

Gute Neuigkeiten!

Barca erwirtschaftete in der Saison 2022/23 einen Überschuss von 304 Millionen Euro nach Steuern. Nach Angaben des Klubs wurde die Nettoverschuldung von 680 Millionen Euro im Juni 2021 auf 552 Millionen Euro gesenkt, für die laufende Saison rechnet Barca "nur" mit einem Gewinn von elf Millionen Euro vor Steuern (das wären geschätzt 6-7 Millionen nach Steuern). Anzumerken ist hier, dass das wieder ein Gewinn aus eigener Kraft, ohne "Hebel" wäre + die Einnahmen von Heimspielen in dieser Saison sind ja deutlich unter den "normalen", da man im Ausweichstadion und nicht im Camp Nou spielt.
Der Klub hat in den letzten beiden Jahren Gesamtgewinne in Höhe von etwas mehr als 400 Millionen Euro eingefahren. Das negative Eigenkapital schrumpft durch diesen Gewinn von ursprünglich -451 Millionen Euro (Stand 30. Juni 2021) auf -49 Millionen Euro (Stand 30. Juni 2023).